Warum wirkt Heilwolle bei Fußbeschwerden heilend?

Warum wirkt Heilwolle bei Fußbeschwerden heilend?
 
 

Kennen Sie das? Schmerzende Füße nach ausgedehnten Wanderungen wie einer Alpenüberquerung oder dem Jakobsweg, aber auch nach einer Runde Joggen, Fußballspielen, Radfahren, Basketballspielen oder Schlittschuhlaufen? Wenn Sie Ihren Füßen viel abverlangen, bietet angenehm weiche Heilwolle den nötigen Komfort. 

Doch warum ist Heilwolle so angenehm für die Füße? Und welche Rolle spielt Lanolin dabei? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die vorbeugende und heilende Wirkung von Heilwolle und Lanolin.

 
 

Schafwolle als Heilwolle: ein Blick in die Geschichte

Bevor wir tiefer in die Materie eintauchen, warum Schafwollbüschel so gut bei verschiedenen Fußbeschwerden helfen, werfen wir einen kurzen Blick in die Geschichte. Heilwolle ist seit Jahrhunderten für ihre pflegenden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften bekannt. So lobte bereits der griechische Arzt Dioskurides im ersten Jahrhundert nach Christus die heilende Wirkung von Wollwachs. Etwa 1.200 Jahre später im Mittelalter wurde Wollfett wegen seiner medizinischen Eigenschaften beispielsweise als Salbe für Wundheilverbände eingesetzt.

Leider geriet dieses Wissen in den folgenden Jahrhunderten weitgehend in Vergessenheit. Erst um 1880 entdeckten die deutschen Pharmakologen Oskar Liebreich und Otto Braun das Heilpotenzial von Schafwolle wieder, indem sie eine Methode zur Herstellung von Lanolin aus Wollöl entwickelten. Hier liegt auch der Ursprung des Wortes „Lanolin“, das sich aus den lateinischen Wörtern „lana“ (Wolle) und „oleum“ (Öl) zusammensetzt. 

Seit seiner Wiederentdeckung Ende des 19. Jahrhunderts wird Lanolin in großem Umfang eingesetzt, unter anderem in der Medizin und in der Kosmetik, beispielsweise als Inhaltsstoff für Cremes.

Für Wissbegierige: Hier finden Sie die Patentanmeldung, die Oskar Liebreich und Otto Braun 1883 in den USA einreichten.

Anwendungsgebiete von Heilwolle bei Fußbeschwerden

Zurück in die Gegenwart und zurück zu Ihren Füßen. Leider gibt es viele Formen von Fußbeschwerden, die durch Überlastung entstehen: 

  • Blasen: Wenn wir in diesem Artikel von einer „Blase“ sprechen, meinen wir die sogenannte Reibungsblase (und keine Brandblase). Eine Reibungsblase entsteht, weil sich die oberste Hautschicht von der darunter liegenden Hautschicht löst und sich zwischen den beiden Hautschichten ein Kissen mit Flüssigkeit füllt. Beinahe jeder Wanderliebhaber hat schon einmal eine Blase bekommen. Vielleicht kennen Sie auch dieses schmerzhafte Gefühl im Wanderschuh.

  • Hallux valgus: Ein kompliziert klingendes Wort für etwas sehr Unangenehmes. Bei der auch „Ballenzeh“ genannten Beschwerde krümmt sich die große Zehe (der Hallux auf Lateinisch) stärker zu den anderen Zehen (Valgus auch Lateinisch) und kann sogar über die zweite Zehe hinauswachsen. Obwohl jeder einen Hallux valgus entwickeln kann, kommt diese Beschwerde häufiger bei Frauen als bei Männern vor.

  • Fersensporn: Bei einem Fersensporn kommt es beim Stehen und Gehen zu Schmerzen unter der Ferse aufgrund einer Reizung am Ansatz der Sehnenplatte an der Unterseite des Fersenbeins. Ursache für einen Fersensporn ist wahrscheinlich eine übermäßige Anspannung der Sehne unter dem Fuß, beispielsweise wenn man sehr lange gestanden oder gelaufen ist.

  • Hühnerauge: Ein Hühnerauge ist eine Schwiele am Fuß, die durch übermäßigen Druck entsteht, beispielsweise durch zu enge Schuhe. 

  • Schweißfüße: Schweißfüße werden durch Bakterien verursacht, die sich an einem feuchten und warmen Ort vermehren, wie in Ihren Schuhen während eines langen Wandertages. Diese Mikroben zerlegen den von Ihnen produzierten Schweiß, der an sich geruchlos ist, in unangenehm riechende Abfallprodukte. Was so penetrant riecht, ist Buttersäure, nicht der Schweiß selbst.

Warum ist Heilwolle so effektiv gegen Fußbeschwerden?

Auch wenn all diese Fußbeschwerden – wie Blasen, Hallux valgus, Fersensporn, Hühneraugen und Schweißfüße – sehr unterschiedlich sind, haben sie doch eines gemeinsam: Heilwolle kann zur Heilung und Linderung der Beschwerden beitragen. Entlasten Sie Ihre Füße mit Heilwolle und gewinnen Sie den ersehnten Komfort zurück. 

Und welcher Wirkstoff sorgt für diesen heilenden Effekt? Richtig, das Lanolin, also das Wollfett, das natürlicherweise in Schafwolle vorkommt. Einige Schafarten, wie Merinoschafe, haben nur wenig Wollfett, unsere Texel-Schafe und friesischen Milchschafe hingegen sehr viel. Je mehr Lanolin in der Wolle enthalten ist, desto wirksamer ist sie. 

 
 
 

Warum hat Lanolin eine heilende Wirkung?

So wie das Lanolin im Fell eines Schafes das Tier das ganze Jahr über vor Wind und Wetter schützt, schützt es Ihre Füße auch vor Beschwerden aufgrund einer starken Beanspruchung. 

Denn Lanolin wirkt auf ähnliche Weise wie der von der menschlichen Haut produzierte Talg. Talg ist eine ölige Substanz, die Ihre Haut geschmeidig hält und dank ihrer wasserabweisenden Eigenschaften dafür sorgt, dass sie nicht zu viel Feuchtigkeit verliert und dadurch austrocknet. Talg schützt die Haut außerdem vor Infektionen durch Bakterien und Pilze.

In manchen Situationen produziert die Haut jedoch nicht genügend Talg. Dies kann beim Wandern der Fall sein, wenn es beispielsweise sehr heiß ist und man stark schwitzt. Oder wenn Ihre Füße so stark anschwellen, dass der Schuh drückt und eine Scheuerstelle entsteht. Da kann unsere natürliche Talgproduktion nicht mithalten.

Durch das Anbringen eines fettigen Büschels Heilwolle auf der Haut entsteht eine zusätzliche Schutzschicht. Diese Schicht aus fettiger Wolle hält die Haut geschmeidig und hydratisiert. Die Haut trocknet nicht aus und die Gefahr von Hautreizungen und damit Blasenbildung wird vermindert. Wir können Oskar Liebreich und Otto Braun dankbar sein, dass sie sich damals so sehr mit Lanolin beschäftigt haben.

 
Darum hilft Heilwolle gegen Fußbeschwerden
 

Heilwolle gegen Druckstellen am Fuß

Lanolin eignet sich aufgrund seiner pflegenden und heilenden Eigenschaften gut zur Vorbeugung von Blasen. Aber was ist mit Hallux Valgus, Fersensporn und Hühneraugen? All diese Arten von Schmerzen entstehen aufgrund von übermäßigem Druck auf Ihre Füße oder Zehen. In diesen Fällen kann Schafwolle als weiches Kissen Linderung und Komfort bieten. 

Bei einem Fersensporn beispielsweise kann es sinnvoll sein, ein großzügiges Büschel Schafwolle auf Höhe der Ferse in den Schuh oder in die Socke zu legen. Dadurch wird der Druck auf die Ferse beim Laufen verringert, was zu einer Linderung der Schmerzen führt.

Bei einem Hallux Valgus können Sie ein weiches Wollbüschel Heilwolle zwischen die krumme Großzehe und der benachbarten zweiten Zehe legen. Sie verhindern so, dass durch diesen Hautkontakt Druck entsteht. Außerdem wird der Feuchtigkeitsabfluss zwischen beiden Zehen reguliert.

Hilft Heilwolle auch an anderen schmerzhaften Stellen?

In diesem Artikel geht es um häufig auftretende Fußbeschwerden. Heilwolle verschafft jedoch auch an anderen schmerzhaften Stellen Linderung, wie einer durch das Stillen gereizten Brustwarze oder einem wunden Babypo. Wenn Sie an anderen als den hier beschriebenen Stellen Schmerzen oder Reizungen verspüren, wenden Sie Heilwolle gerne dort an. Zum Beispiel als weiche Polsterung zwischen der Oberseite Ihres Fußes und dem Schnürsenkel Ihres Schuhs. Dann werden Sie automatisch merken, ob es eine lindernde Wirkung hat.

 
 

Das Naturprodukt Heilwolle ist superfette Schafwolle, die dank ihrer Eigenschaften gegen Blasen beim Wandern und andere Fußbeschwerden hilft.

 
Zurück
Zurück

Wann sollten Sie Heilwolle nicht verwenden?

Weiter
Weiter

Wie lange ist Heilwolle haltbar?