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Entdecken Sie die wunderschönen Via Francigena-Etappen der Toskana

Die Via Francigena, auch bekannt als die Frankenstraße oder der Frankenweg, ist ein historischer Pilgerweg, der von Canterbury in England bis nach Rom führt. Diese Route, die im Mittelalter von Tausenden von Pilgern genutzt wurde, ist heute ein beliebtes Ziel für Wanderer und Kulturinteressierte aus aller Welt.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen die einzelnen Francigena-Etappen der Toskana vor und verraten Ihnen, welche landschaftlichen, kulturellen und gastronomischen Highlights Sie auf Ihrer Wanderung auf keinen Fall verpassen sollten.

Die Geschichte der Via Francigena

Die Via Francigena hat ihren Ursprung im frühen Mittelalter und wurde erstmals im Jahr 990 von Erzbischof Sigerich von Canterbury dokumentiert, als er die Via Francigena von Rom nach Canterbury bereiste. Diese Route wurde über die Jahrhunderte hinweg von Pilgern, Händlern und Soldaten genutzt und hat eine reiche Geschichte, die Sie in den vielen kulturellen und historischen Stätten entlang des Weges kennenlernen und bewundern können.

Die Via Francigena erstreckt sich über eine Strecke von etwa 2.000 Kilometern und durchquert dabei vier Länder: England, Frankreich, die Schweiz und Italien.  Sie ist in rund 100 Etappen unterteilt, die jeweils einzigartige landschaftliche und kulturelle Höhepunkte bieten. 

Die Via Francigena-Etappen in der Toskana

Wir stellen Ihnen hier einen Teil der Via Francigena vor, und zwar eine der suggestivsten Routen, die unter Wanderern aus dem deutschsprachigen Raum besonders beliebt ist: die Via Francigena in der Toskana. 

Der toskanische Teil der Via Francigena führt Sie durch eine der schönsten und kulturell reichhaltigsten Regionen Italiens. Jede Etappe bietet einzigartige Highlights und unvergessliche Erlebnisse, die Ihnen die Vielfalt und Schönheit der toskanischen Traditionen, Spezialitäten und Geschichte näherbringen.

Die Via Francigena in der Toskana beginnt in Lucca und endet in Radicofani – rund 180 km vor Rom. Die toskanische Route ist 220 Kilometer lang und wird in 9 Tagesetappen unterteilt, die wir Ihnen hier im Detail vorstellen. Die höchste Erhebung, die Sie auf dem toskanischen Teil der Via Francigena bewältigen müssen, ist 794 Meter hoch.

1. Von Lucca nach Altopascio

Distanz: 18,5 km

Highlights:

  • Stadtmauern von Lucca: Die vollständig erhaltenen Stadtmauern bieten einen beeindruckenden Rundweg mit Ausblicken auf die historische Stadt.

  • Kathedrale von Lucca (San Martino): Ein prachtvolles Beispiel romanischer Architektur mit dem mittelalterlichen, hölzernen «Volto Santo»-Kruzifix (das Heilige Antlitz).

  • Ponte della Maddalena: Auch als "Teufelsbrücke" bekannt, liegt diese beeindruckende mittelalterliche Steinbogenbrücke aus dem 14. Jahrhundert über dem Fluss Serchio an der Via Francigena.

  • Spezialitäten: «Il Buccellato» von Lucca (ein süßes Gebäck mit Rosinen und Anis)

2. Von Altopascio nach San Miniato

Distanz: 29 km

Highlights:

  • Altopascio: Bekannt für sein «Ostello», die historische Pilgerherberge, und die Kirche San Jacopo Maggiore.

  • San Miniato: Ein charmantes mittelalterliches Dorf mit einer gut erhaltenen Altstadt und der beeindruckenden Kathedrale San Miniato. 

  • San Miniato Basso: Der moderne Dorfteil von San Miniato mit vielen Verpflegungs- und Unterkunftsmöglichkeiten für Pilger und Wanderer.

  • Spezialitäten: der weiße Trüffel von San Miniato

3. Von San Miniato nach Gambassi Terme

Distanz: 30 km

Highlights:

  • Weinberge und Olivenhaine: Die Landschaft ist geprägt von den typischen toskanischen Weinbergen und Olivenhainen, die eine malerische Kulisse bieten.

  • Gambassi Terme: Ein Kurort, der für seine Thermalquellen bekannt ist, sowie die romanische Kirche Santa Maria Assunta.

  • Spezialitäten: Rotwein, Ziegenkäse, Gerichte mit lokalem Safran

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4. Von Gambassi Terme nach San Gimignano

Distanz: 13,5 km

Highlights:

  • San Gimignano: Berühmt für seinen historischen Stadtkern und seine elf Türme, wird es auch das "mittelalterliche Manhattan" genannt. Die Piazza del Duomo, der Dom von San Gimignano und die Kirche von Sant’Agostino sind besonders sehenswert.

  • Spezialitäten: «Pappa al pomodoro», eine sommerliche Tomaten-Brot-Suppe, Brötchen mit Lampredotto (Rindermagen) und grüner Sauce und dazu ein Glas Chianti.

5. Von San Gimignano nach Monteriggioni

Distanz: 30,5 km

Highlights:

  • Colle di Val d'Elsa: Ein malerisches Städtchen, bekannt für seine Kristallwarentradition, die wunderschöne Altstadt und die «Caldane», die Termalbäder im Freien, die schon bei den Etruskern und Römern sehr bekannt waren.

  • Monteriggioni: Ein mittelalterlicher Ort auf einem Hügel mit einer vollständig erhaltenen Stadtmauer, das die Via Francigena säumt.

  • Spezialitäten: «Cinghiale» (Wildschwein) in allen erdenklichen Kombinationen (mit Bandnudeln oder als Gulasch) und dazu ein Glas Chianti Riserva.

6. Von Monteriggioni nach Siena

Distanz: 20,5 km

Highlights:

  • Siena: Eine der schönsten Städte und Etappen am Pilgerweg, berühmt für die muschelförmige Piazza del Campo, den Dom von Siena und das historische Zentrum, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

  • Spezialitäten: Crostini mit Hühnerleber, «Zuppa di fagioli» (Bohnensuppe), «Tagliatelle al tartufo» (Bandnudeln mit Trüffeln) und zum Dessert ein «Panforte» (reichhaltiger Obst-, Nuss- und Honigkuchen).

7. Von Siena nach Ponte d’Arbia

Distanz: 26 km

Highlights:

  • Cappella di San Rocco: Eine kleine, charmante Kapelle an der Via Francigena.

  • Crete Senesi: Die Gegend südlich von Siena heisst «Crete Senesi» und ist eine durch Erosionen gebildete, sehr eindrückliche Hügellandschaft.

  • Ponte d’Arbia: Ein Ortsteil von Monteroni d’Arbia, ein kleines Dorf, das für seine Ruhe und die schöne mittelalterliche Brücke über den Fluss Arbia bekannt ist.

  • Spezialitäten: Hier befinden Sie sich noch in der Provinz von Siena und werden dieselben Köstlichkeiten genießen können wie in Siena.

8. Von Ponte d’Arbia nach San Quirico d’Orcia

Distanz: 26 km

Highlights:

  • Val d'Orcia: Das Orciatal gehört seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe und verwöhnt Sie mit atemberaubenden Landschaften, sanften Hügeln, Zypressenalleen und malerischen Dörfern – wie aus dem Bilderbuch.

  • San Quirico d’Orcia: Ein wunderschönes Dorf mit einer gut erhaltenen Altstadt und der sehenswerten La Collegiata-Kirche. 

  • Spezialitäten: Eine würzige «Zuppa di ceci» (Kichererbsensuppe),  «Pecorino» (Schafskäse), «Prosciutto di cinta senese» (Rohschinken einer lokalen Schweinerasse), «Pici» (Spaghetti-ähnliche Teigwaren mit Fleischragout) und dazu ein Glas Brunello di Montalcino

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9. Von San Quirico d’Orcia nach Radicofani

Distanz: 32,5 km

Highlights:

  • Bagno Vignoni: Im Mittelpunkt des Ortes, gesäumt von Cafès und Restaurants, befindet sich ein großes Thermalbecken, das bereits die Etrusker und Römer nutzten.

  • Radicofani: Ein beeindruckendes mittelalterliches Dorf mit einer mächtigen Festungsruine auf dem Gipfel des Berges, die einen spektakulären Blick über die umliegende Landschaft bietet.

  • Spezialitäten: Polenta-Ravioli, handgemachte «Pappardelle» (breite Bandnudeln) mit verschiedenen Saucen, «Pici all’aglione» (Spaghetti-ähnliche Teigwaren an einer pikanten, knoblauchhaltigen Tomatensauce) oder «Cinghiale a buglione» (Wildschweinragout).

Via Francigena: wo übernachten und essen?

Die Via Francigena bietet viele Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten, da die Ortschaften, durch die Sie kommen, sehr gut auf den Pilgertourismus vorbereitet sind. Auch Klöster entlang der Via Francigena nehmen gerne Pilger über Nacht bei sich auf. Trotzdem raten wir Ihnen, im Voraus Ihre Übernachtungen zu reservieren, damit Sie sicher sein können, ein Zimmer und eine wohltuende Dusche vorzufinden. 

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Welche ist die beste Jahreszeit für die Via Francigena in der Toskana?

Das Klima in der Toskana ist das Beste, das Sie sich für eine Etappenwanderung wünschen können. Es bietet viele Sonnentage, während es selten sehr kalt wird. Die Sommermonate, von Juni bis September, sind die ideale Zeit, um diese Via Francigena-Etappen zurückzulegen. Von Mitte Juli bis Mitte August kann es jedoch sehr heiß werden. Daher raten wir Ihnen, vor Sonnenaufgang aufzubrechen, auch weil es auf der Wanderroute oft kaum Schatten gibt.

Herbst und Frühjahr geht natürlich auch, aber bedenken Sie, dass es dann öfters regnet und die Landstraßen, die einen großen Teil der Strecke ausmachen, dann schlammig werden. Falls es während Ihrer Via Francigena-Wanderung regnen sollte und Ihre Wanderschuhe nass werden, Lesen Sie hier wie Ihre Wanderschuhe schnell wieder trocken werden.

Francigena-Etappen Toskana: Lohnt es sich?

Die Via Francigena ist nicht nur ein Pilgerweg, sondern eine Reise durch die Geografie, Geschichte, Kultur und Gastronomie Europas, seiner Länder und Regionen – eine einzigartige Gelegenheit, vielfältige Landschaften und historische Stätten zu entdecken. Ob Sie auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung, kultureller Bereicherung oder einfach nach einem Abenteuer sind, wird Sie die Via Francigena durch die Toskana mit ihrer Schönheit begeistern und lange in Erinnerung bleiben!

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